6. Europameisterschaft im Hap Ki Do in Clarholz rundum gelungen In Herzebrock-Clarholz erlebten Sportler aus vier Nationen und ein begeistertes Publikum eine brillante Hap-Ki-Do-Europameisterschaft, die nicht zuletzt durch ausgefeilte Organisation und perfektes Timing bestach. Ein besonderes Bonbon: Die Hälfte der zehn Europameister-Titel blieb in NRW, einer sogar beim ausrichtenden Verein TSV Victoria Clarholz.

Über 100 Hap-Ki-Do in hatten sich zu den zweitägigen Wettkämpfen in Clarholz angemeldet. Erstmals verteilte sich das Teilnehmerfeld dabei auf vier Länder – neben Deutschland und Österreich waren diesmal auch Belgien und Finnland dabei. Der Grund: Organisator Holger Becker, selbst Trainer einer Jugendmannschaft bei Victoria Clarholz, hatte international kräftig die Werbetrommel gerührt: „Wir wollten die EM auf eine breitere Basis stellen. Schließlich findet Hap Ki Do als besondere Kunstform des Kampfsports immer mehr Fans.“

Die EM – inzwischen die sechste – bot in Clarholz denn auch so richtig was „fürs Auge“. Mit gewagten Würfen und zielsicherer Schlagtechnik faszinierten die gut trainierten Hap Ki Do-Kämpfer. Gebannt verfolgte das Publikum die Kämpfe gegen imaginäre Gegner mit rasiermesserscharfen Schwertern. Und wenn sich die Europa-Elite der Dan-Träger bei der Partnerform perfekt einstudierte Schaukämpfe lieferte, stockte sogar dem Fachpublikum der Atem. Und die „Victorianern“ hatten ihre Clarholzer Sporthalle für die EM einfach wunderbar gestylt. Gelb-schwarze Hap Ki Do-Bänder, große EM-Transparente und ein extra angefertigtes mannshohes Logo aus Edelstahl lieferten einen guten Hintergrund für Zuschauer, Fotografen und sogar ein Fernsehteam des WDR.

Den Kampf-Künstlern winkten insgesamt zehn Europatitel. „Abräumer“ waren dabei eindeutig die Vereine aus Aachen und aus dem österreichischen Graz, die mit jeweils drei Meistertiteln nach Hause fahren konnten. Graz schnitt mit mehreren zusätzlichen zweiten und dritten Plätzen in der Gesamtbilanz ab besten ab. Die Aachener stellten jedoch mit ihrem Hap Ki Do-As Franz-Josef Wolf den insgesamt erfolgreichsten Teilnehmer in Clarholz: Er holte nicht nur den Titel mit dem Langstock, sondern überzeugte die Preisrichter auch mit dem Schwert.

Zu den Publikumslieblingen bei den Europameistern gehörte zweifellos der österreichische „Naturbursche“ Paul Lengenfelder aus Salzburg, der in spektakulären Bruchtests vier Bretter mit Händen und Füßen präzise zerlegte. Eine bühnenreife Darbietung lieferten aber auch Guido Böse und Reinhold Harenbrock aus Schwerte mit ihrem Paar-Programm. Beide überzeugten mit vollendeter Harmonie und einem wahren Feuerwerk an Halsscheren, Würfen und vollendet ineinander greifende Techniken. Sie präsentierten damit die drei Grundprinzipien des Hap Ki Do in Reinform: Kreis, Fluss und Einwirkung.

Den einzigen EM-Titel bescherte das Duo Frank Depenwisch und Philipp Kärger dem Gastgeber-Verein Clarholz. Die erst 15 und 17 Jahre alten „Victorianer“ legten eine besonders gut abgestimmte Partner-Formation hin. Clarholz kassierte zudem gemeinsam mit dem Nachbarverein Gütersloh einen dritten Platz in der Partnerform der Dan-Träger, die Organisator Holger Becker auf eine enge Trainings-Allianz mit den Gütersloher zurückführt: „Darauf sind wir ausgesprochen stolz. Beide Vereine haben durch das gemeinsame Training eine besonders erfolgreiche Truppe bei dieser EM stellen können. Die meisten Kämpfer aus dieser Trainings-Einheit konnten sich im vorderen Drittel oder sogar auf dem Treppchen platzieren.“

Dass die Clarholzer abschließend von Sportlern, Betreuern und Presse ein dickes Lob für die EM-Ausrichtung einstrichen, kam nicht von ungefähr. In schweißtreibender Arbeit feilten Holger Becker, sein Mitstreiter David Brucholder und ihr Team die Meisterschaft bis ins letzte aus. Sieben Monate lang kümmerte sich ein ungewöhnlich junges Vorbereitungs-Team um jedes noch so kleinste Detail: „Der jüngste war erst 14. Unser Altersdurchschnitt lag unter 20!“ Am EM-Wochenende waren sogar über 60 Sportfreunde aus dem TSV im Einsatz, halfen an jeder Ecke mit und sorgten für das rundum gelungene Ergebnis.

„Das hat extrem genial geklappt“ zog Becker erfreut die Bilanz

einer wunderbaren Meisterschaft. Auch die International Hap Ki Do-Cooperation sparte anschließend nicht mit Lob und äußerte sich voll zufrieden. Im Rahmen der Clarholzer EM wurden die nächsten Europa-Meisterschaften an die Kampfsportfreunde in Graz vergeben. Dabei werden voraussichtlich auch die Kameraden aus Finnland und Belgien wieder mit von der Partie sein.



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